Bochums OB Scholz testet Elektroauto: “Es ist faszinierend”


Bochums OB Scholz testet Elektroauto.

Bochums OB Scholz testet Elektroauto.

Die Ruhr-Universität Bochum befindet sich mitten in einer großen Feldstudie zur Elektromobilität. Auch Bochums Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz testete den Mitsubishi i-MiEV auf Alltagstauglichkeit – und stand dabei für e:Motion Rede und Antwort.

Wie viele Termine hat eine Oberbürgermeisterin im Schnitt am Tag?

Das ist sehr unterschiedlich. Manchmal sind es fünf bis sechs, manchmal zwei – das hängt immer von der Dauer der Sitzungen ab.

Wie viele Kilometer sind Sie täglich unterwegs?

Bochum ist eine Stadt mit viel Fläche, sodass man selbst in der Stadtregion große Entfernungen zurücklegt. Zudem habe ich auch Termine in Dortmund, Essen oder anderen Städten. Dann sind es mal 20 Kilometer in erst die eine Richtung, dann in die andere.

Auf welche Weise legen Sie längere Strecken zurück?

Es kommt darauf an, wohin man will. Ich bin in den letzten Tagen in Berlin gewesen – das fahre ich natürlich mit dem Zug, weil es eine super Verbindung ist. Aber manchmal, wenn das Ziel weiter außerhalb liegt, macht es Sinn, mit dem Auto zu fahren.

Wie hat Ihnen heute das Fahrgefühl gefallen?

Ich finde es ganz toll. Es ist faszinierend – keine Geräusche, man fühlt sich sehr leicht über die Straßen gelenkt. Außerdem zieht der Wagen auch unheimlich gut und schnell an. Das ist wirklich ein tolles Auto.

Wo hat Elektromobilität in Ihren Augen Vorteile?

In Anbetracht der gesamten Energiesituation wird man sich einfach über neue Energiequellen auch für die Mobilität unterhalten müssen. Das ist schon ein Markt. Wir sind hier in Deutschland noch sehr am Anfang. Aber was ich so erlebt habe – in den letzten Jahren wuchs zunehmend das Interesse, aber auch die Forschungstätigkeit in diesem Wirtschaftszweig.

Sehen Sie Bochum als Zentrum für Elektromobilität?

Ob wir ein Zentrum für Elektromobilität sind, dass kann ich nicht beurteilen, weil ich andere Regionen nicht im Blick habe. Aber wir haben das Thema seit dem vorletzten Jahr schon vorangetrieben.

Es gibt hier ein Elektromobilitätsnetzwerk. Da sind beteiligt: städtische Töchter, die Wirtschaft, die Hochschulen – das hat schon Potenziale und wir haben dieses Thema auch besetzt, in dem wir hier große Veranstaltungen gemacht haben, sprich Kongresse, Symposien, wo über fachliche Fragen diskutiert worden ist, sodass ich meine, dass wir das Thema – auch jetzt mit Opel – schon besetzt haben.

Steuert Bochum also auf eine Zukunft mit Elektromobilität zu?

Wir wollen da zumindest Schritt halten. Es wäre natürlich ganz toll, wenn der Ampera von Opel hier produziert werden könnte. Bei verschiedenen Veranstaltungen ist das als Signal herübergekommen. Aber so weit sind wir noch nicht. Es hätte aber unheimlich gute Entwicklungschancen – und das eben auch in einer Region, die Arbeitsplätze nach wie vor braucht.

Wann werden Sie sich ein Elektroauto zulegen?

Die Infrastruktur muss dafür stimmen. Dass heißt: Wo kann ich aufladen? Wie weit komme ich? Wie hoch ist der Preis? Über diese Fragen muss man noch diskutieren. Aber es ist faszinierend ohne Benzin zu fahren und trotzdem weiter zu kommen!

Das Interview führte Dirk Glücksberg. Foto: Wolfgang Quickels.